Ich finde es lustig wie viele Bräuche um Weihnachten von der evangelisch-lutherischen Kirche erfunden wurden, die sich dann später die Katholiken aneigneten. Zum Beispiel die Figur des Christkindes die Luther persönlich erdacht hatte, um damit dem katholischen Weihnachtsmann etwas entgegen zu setzen. In katholischen Landen wird heute allerdings das Christkind gefeiert und der eigentlich eigene katholische Weihnachtsmann als zu kommerzialisiert abgelehnt.
Oder der Adventskranz, den der evangelische Theologe und Sozialpädagoge Johann Hinrich Wichern 1839 für sein Waisenhaus in Hamburg erfand. Er wollte damit die Wartezeit auf Weihnachten für die Kinder verständlicher machen. Ursprünglich hatte Wicherns Kranz 24 Kerzen, der später auf die vier Adventssonntage reduziert wurde. Erst in den 1920er Jahren wurde der Brauch auch von der katholischen Kirche übernommen.
Für uns Kinder in den 1960er Jahren war der Adventskranz die seltene Gelegenheit unter Aufsicht zündeln zu dürfen. Die Brandgefahr durch ausgetrocknete Kränze miteingeschlossen.
In England gibt es den Brauch mit den vier Kerzen eher selten. Dort werden mit den "Christmas Wreaths" vornehmlich die Türen geschmückt. Aber Kerzenlicht gehört überall dazu. Die dunkle Zeit wird erhellt. Find ich schön.

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