Freitag, 15. August 2025

Unterwegs ...

 Reisenotizen

Umsteigen am Münchner Hauptbahnhof. Fahre erst am Abend wieder weiter und will mir die Innenstadt anschauen. Am Hbf völliges Chaos weil Großbaustelle. Obwohl ich Jahrzehnte in München gelebt habe, finde ich diverse Zu- und Abgänge am Hbf nicht auf Anhieb, weil umgeleitet. Menschenmassen erschweren die Orientierung.

Raus aus dem Bahnhof und weiteres Chaos. Der österreichische Immobilien-Spekulant René Benko hat die Münchner Innenstadt vom Bahnhof über den Stachus bis zum Marienplatz-Viktualienmarkt verwüstet. Benko ist zwar von den österreichischen Behörden u.a. wegen Betrug in Haft genommen worden, hilft aber aktuell auch nichts. Wenn man es geschichtlich und satirisch betrachtet, hatte München mit Österreichern noch nie Glück. Resultat waren immer irgendwelche Ruinen.

Das historische Hertie-Gebäude gegenüber dem Bahnhof mit dem angegliederten Karstadt-Areal ist zugebrettert. Vor dem geschlossenen Kaufhof am Stachus Dreck, Sperrmüll und reichlich seltsame Gestalten. Ein alter Alkoholiker schnorrt mich an. Ich geb ihm etwas Kleingeld. Die aktuelle Münchner Innenstadt kann man sich wirklich nur noch schön saufen.

In der Fußgängerzone sind der ehemalige Oberpollinger und die Alte Akademie verbrettert. Die Akademie ist ein Renaissance-Bau und (war) eines der schönsten Gebäude der Stadt. Nähe Viktualienmarkt ist das ehemalige Kautbullinger-Gebäude dicht. Stehe davor und denke an die Zeit als es dort noch qualitativ hochwertiges Zeichenmaterial gab. Jetzt vorbei.

Das Weisse Bräuhaus im Tal gibt es aber immer noch. Treffen mit Freunden. Wir essen, trinken und bejammern das frühere München. Am Abend wieder Richtung Niederbayern. Erleichterung. Servus München – mach's guad!

 

Kaufhof, München Stachus, Weihnachten 1960er Jahre